Freitag, 8. November 2013

Im Osten, den 8.XI.43

Liebe Mutter + Kick!

Viel Neues gibt es eigentlich nicht außer dem täglichen Kriegsgeschehen, aber die Hauptsache für Euch ist ja doch zu hören das es mir noch gut geht.

Der Krieg ist hart und gibt es oft Augenblicke wo ich mich frage was das doch für ein Verbrechen ist der Krieg. Wenn man hier oft die Verwundeten oder Toten sieht, es ist manches mal furchtbar. Ich mußte mich auch erst dran gewöhnen. Das Menschenleben hier ist doch nicht viel wert. Aber man muß sich über alles hinwegsetzen und wenig darüber nachdenken denn das ist nicht gut. Krieg war ja seit jeher das schlimmste.

Mir persönlich geht es noch gut, zu essen habe ich noch was ja eine große Rolle in meinem Tagesgeschehen ist. Solange man noch im Raum einer Hütte schlafen kann die schön gewärmt ist, geht es noch. Oft ist es aber auch unmöglich, da weit und breit kein Haus ist. Die Nächte gehen aber auch vorbei, die Jungens die als Sicherung draußen stehen sind fast jede Nacht draußen, wir als Troß liegen meistens noch [Seite 2] in Häuser. Die Hütten hier im Südabschnitt gehen nochm aber die im Mittel und Nordabschnitt sind einfach toll. Ein Raum in denen Mensch, Vieh und alles in einer unbeschreiblichen Hitze kampiert. Hier unten sind die Hütten Gottseidank sauberer. Augenblicklich liegen wir in einer Deutschen Siedlung und haben zum erstenmal wieder einen Bretterfußboden und eine schöne Eichendecke. Man sieht sofort wo Deutsche gewohnt haben. Der Deutsche ist doch der reinste und ordentlichste Mensch, was man hier bei den Russen oft sieht nee nee da sträubt sich mein Schönheits und Reinlichkeitsorgan. Mit den Straßen oder vielmehr Rollbahnen ist es furchtbar. Man kann stundenlang fahren kein Dorf nichts, immer flaches Feld. Das Gelände hier ist gewellt, Wald sieht man keinen. Die Straßen hier sind einfach, ein Fahrzeut fuhr übers Feld, die anderen fahren nach, so eintsteht langsam ein flacher Weg. Selbst in Städten sieht man kein Makadamm oder ordentliches Pflaster
Matsch Lehm Dreck
Hier lernt man sein Heimatland schätzen. Wie oft wünscht man sich an den langen Winterabenden nach Hause. Aber man muß außhalten und hält aus in der Hoffnung auf ein nun doch baldiges Ende. Da fünftes Kriefsjahr ist, ist in manchem die Organisation nicht mehr so gut. So haben wir z.B. noch keine Paketzulassungsmarken bekommen. Hoffentlich holt die Führung das bald nach, genau so mit Luftpostmarken. Aber bei allem geht uns doch die Sonne nicht unter, und so grüßt Euch vom Dnepr für heute recht herzlich
Euer Albert

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