Mittwoch, 23. April 2014

Rumänien, den 23.IV.44



Rumänien, den 23.IV.44

Liebe Mutter u. Kick!

Zuerst recht herzl. Sonntagsgrüße, heute morgen regnete es etwas, aber seit 11 Uhr ist ein herrliches Wetter. Euern Luftpostbrief vom 14.IV Nr. 24 erhielt ich vorgestern. Hier kommt nur Luftpost an, die anderen Briefe und auch Pakete bleiben solange liegen bis die Verbindung zu uns besser ist. Daher kommt es das ich die Päckchen noch nicht habe.
Wir liegen nun hier in einem Dorf, seit langer Zeit zum ersten mal wieder in Ruhe. Es ist schon zieml. heiß am Tage wenn die Sonne scheint. Ich schlafe jetzt schon meistens draußen, da die Häuser so verlaust sind und so voll Flöhe sind. Da kann man nicht schlafen vor jucken. Dagegen schlafe ich draußen in der frischen Luft immer prima und habe mich noch nie erkältet.
Wie ich schon schrieb erhielt zum Geburtstag des Führers das E.K.II verliehen. Das ich stolz darauf war es schon nach so kurzer Zeit zu bekommen, könnt Ihr Euch denken.
Viele die seit Anfang von unserem Rußlandkampf mitgemacht haben, haben es bis jetzt noch nicht.
Mir geht es wie immer gut!
Die Rumänen sind ein unfreundliches Volk, anstatt sie froh sind das wir mit unserem Blut Ihr Land verteidigen, nein sie sind wirklich manschmal widerlich gegen uns, dabei wenn wir nicht wären, wäre ganz Rumänien schon russisch. Die meisten Rumanischen Soldaten gehen entweder stiften oder läuft über. Wir sond schon mit geladenen Karabiner hinterher gegangen, damit die Halunken vorgingen zur vordersten Linie.
Was die Idioten vom Russen einbeulen lassen, müßen wir natürlich wieder ausbeulen, so ging das dauernd hin und her. Hatten wir ein Dorf genommen und die Rumänen lösten uns ab, am anderen Tage saß der Russe wieder drin.
Dann hieß es wieder, Panzer Grenadiere vor!
Leider gehen nicht alle Schüße daneben, sondern wandert manscher anständige Kamerad ins Lazarett oder müßen wir einen fern der Heimat ein Grab schaufeln. Ja wenn nur bald der grausame Krieg vorbei wäre, der uns viele der besten geraubt hat. Man kann es einfach nicht fassen wenn nach einem Gefecht einer nicht mehr wiederkommt wo mann vorher vieleicht noch mitgelacht hat. Das sind die Opfer dieses großen Krieges, der hoffentlich bald sein Ende nimmt.
Solange wie wir noch alle gesund sind und unser schönes Heim steht, wollen wir mansche schlechten Tage und trübe Stunden vergessen, denn alles ist klein gegen die großen Opfer des Krieges.
Für heute grüßt Euch nun in alter Frische recht herzlich Euer Albert
Gruß an alle!

Es ist zwar glaube ich noch Päckchen-sperre, aber ich hatte gerade noch 2 Marken hier liegen

Sonntag, 20. April 2014

Rumänien, den 20.IV.44


Rumänien, den 20.IV.44

Liebe Mutter u. Kick!

Habe Euern Osterbrief vom 10.IV Nr. 22 erhalten, wofür ich herzl. danke.
Heute zum Geburtstag des Führers war unser ganzes Regiment aufmarschiert und der Komandeur hielt eine kurze Ansprache. Anschließend verlieh er 8 Leuten eine Auszeichnung, unter diesen 8 Mann war ich überraschenderweise auch bei. So empfing ich heute zum Geburtstag des Führers das E.K. II. Das Panzersturmabzeichen habe ich mir auch schon verdient. Die Infantrie hat ja ein Gewehr im Abzeichen drin, und wir einen Panzer. Man bekommt es, wenn man 3 große Stürme mitgemacht hat, die vom Regiment anerkannt sind. Vor ein paar Wochen bin ich erst zu den Kampfteilen gekommen und jetzt schon die Auszeichnung, das ging schnell. Man tut eben als Soldat seine Pflicht und ich war vorne bestimmt nie feige.
Schlecht ist es bei unserer Einheit hier nur mit Urlaub, wir haben fast dauernd Urlaubssperre und das kommt daher, weil wir dauernd bereitstehen müßen, da wir eine der stärksten Einheiten noch sind. So kommt es vor das welche erst nach 12-14 Monaten fahren können. Es ist zwar eine Bestimmung da, das Kampfteile nach 6-8 Monaten in Urlaub fahren sollen, aber wer von den Einheitsführer hält sich bei der heutigen Kampflage daran.
Mir gehts noch gut und ich bin gesund und munter. Verschiedene Tage ist hier ein Wetter wie im Sommer, nur die Leute sind die unfreundlichkeit selber. Sowas ist nun mit uns verbündet. Nun sende ich Euch herzl. Grüße an alle denen ich nicht schreiben kann!
Grüße heute Euer Albert

Mittwoch, 16. April 2014

Rumänien, den 16.IV.44



Rumänien, den 16.IV.44

Liebe Mutter u. Kick!

Vorerst sende ich Euch heute die herzl. Sonntagsgrüße, es ist ein herrliches Wetter heute. Vor zwei Tagen saß in Diesem Dorf hier noch der Russe, in welchem wir nun seit zwei Tagen ein seit langer Zeit entbehrtes gutes Leben führen. Die Bevölkerung ist geflüchtet und nun sind Hühner, Eier, Schweine, Fett und alles was man sich denken kann genug da. Da wird natürlich alles was man sich so prutzeln kann, geprutzelt. Vom Reibekuchen bis zum Eierkuchen, vom armen Ritter bis zum Klopop de Poorts alles wird probiert. Dafür ist man aber auch tagelang keine Minute aus der Alarmbereitschaft herausgekommen und mußte das Dorf heiß erkämpft werden.
Mir gehts dabei wie es nicht anders sein kann, prima!
Feldwebel Thoma ist noch immer hier, aber da er Waffenmeister ist, ist er ja zum reparieren der Waffen immer beim Troß, da ich jetzt in der Gruppe bin, bin ich ja jetzt immer vorne. Das der lustige Uffz. Böhm verwundet wurde schrieb ich ja schon das war an einem Tage, wo selbst der Troß nach vorne mußte.
Die Gegend hier ist so ähnlich wie die Eifel am Nürburgring, nur das die Höhen kahl sind, vielmehr alles voller Weiden für Vieh. Es ist landschaftlich soweit ganz nett hier.
Euern Brief nr. 22 erhielt ich auch gestern herzl. Dank dafür. Heute feiern die Rumänen erst Ostern. Also nun sende ich Euch die herzl. Grüße und alles Gute Euer Albert

Viele Grüße an Bekannte u. Verwandte!

Samstag, 12. April 2014

Rumänien, den 12.IV.44



Rumänien, den 12.IV.44

Liebe Mutter u. Kick!

Nun sind auch schon wieder die Ostertage vorbei, ich schrieb ja schon im letzten Brief das ich als einzigstes Osterei und Osterfreude am 1. Feiertag 3 Briefe von Euch erhielt und zwar alles durch Luftpost. Meine größte Freude waren diese Briefe, am 2. Feiertag erhielten wir zwar auch Wein, Schnaps, Schokolade, Keks usw. Aber das ist ja alles nichts, von Ostern hat man nichts, wir sind dauernd Alarmbereit und müßen oft heraus den Russen zurückwerfen wo die Rumänen Ihn durchgelassen haben. Das ist ein fieses Volk diese Rumänen, unfreundlich und ungastlich, da waren die Russen besser wenn auch die Hütten oft dreckiger waren. man wurde doch wenigstens freundlich aufgenommen.
Mir geht es trotz Strapazen und sehr wenig Schlaf gesundheitlich noch ganz gut und geht es mir gut, bin nur im Moment ziem. müde was Ihr schon an der Schrift seht. Wir waren auch wieder die ganze Nacht unterwegs (und sind sehr müde), was hier bei den Bergen und bei anderen schweren Winterklamotten sich ja denken läßt. Einen Vorteil haben ja die zum ersten mal in diesem Jahre eingeführten Tarn u. Winterklammotten, sie laßen keine Kälte durch da es Filz zwischen dem Stoff ist. Wir sind gottseidank alle mit diesen bestimmt prima Anzügen ausgerüstet. Der Schnee der Anfang Aprill fiel ist wieder weggetaut und wird hier wohl nun endlich wieder Frühjahr.
Mir geht es also noch gut was ich auch von Euch hoffe. Das Christel sich gut erholt und wie ein Neger aussieht freut mich zu hören. Das die Kölche jetzt Ihren Kram für sich machen ist ja viel Wert und habt Ihr mehr Freiheit.
Hoffentlich werden wir hier bald herausgezogen, nötig wärs schon. Ich möchte doch bald mal wieder mit Vater zusammen zu Hause sein, man hat so viel zu erzählen und das ist schon so lange auseinander, nun hoffentlich klappt es mal dieses Jahr. Nun herzl. Grüße und alles Gute Euer
Albert

Endschuldigt bitte die Schrift

Anbei wieder ein paar Luftpostmarken.

Mittwoch, 9. April 2014

Ostersonntag, Rumänien, den 9.IV.44






Ostersonntag
Rumänien, den 9.IV.44

Liebe Mutter u. Kick!
Heute zum hohen Osterfest wünsche ich Euch alles Gute und das Ihr es anders feiern könnt wie ich es hier kann. Heute hatten wir Gottseidank einen ruhigen Tag, was uns bestimmt gut bekommt, denn fast jeden Tag steift ein Angriff zufuß, was bei den hohen Bergen hier beschwerlich ist. Gut und schön wäre es wenn das Rumänische Militär das Gelände was wir immer erobern, halten würden, aber nein, kaum das wir abgelöst werden und der Russe greift an geht alles wieder stiften. Alles drückt sich in den Dörfern herum und letzt mußten wir hinter einer Rumänischen Kompanie hergehen damit die überhaupt angriffen. Überhaupt ist die ganze Bevölkerung unfreundlich gegen uns, und war es in Rußland in dieser Beziehung viele besser trotzdem hier alles sauberer und schöner ist, aber die Russen boten einem alles an was sie so hatten, wenn sie sahen das man sich nicht wie die wilde Sau aufführte. Wenn wir hier nicht waren und die Front hielten wäre der Russe in zwei Tagen durch Rumänien.
Eben erhalte ich zur größten Osterfreude 3 Briefe von Euch und zwar Nr. 19 23/3 - 20 26/3 - 21 31/3, Ihr könnt Euch denken was einen das freut da man so selten Post bekommt und dann alles zusammen. Übrigens mein lustiger Korporal ist bei der Sache damals, bei dem überraschenden russischen Angriff verwundet worden, wo mein Volkswagen kassiert worden ist. Seitdem bin ich ja in einer Gruppe und mache alles mit.
Peter Schäfer der ja schon längere Zeit wieder bein uns war, war eine zeitlang in meiner Gruppe. Ich kam vor einiger Zeit dann in den 1. Zug und Peter blieb im 2. Zug.
Vorgestern griffen wir in einem Talkessel an und oben auf der Höhe standen 6 Russenpanzer, bei diesem Angriff wurde Peter nebst einigen Kameraden wieder verwundet, gefährlich ist es aber nicht. An dem Tage wurden im Talkessel 5 Panzer abgeschossen und einer fuhr sich im Schnee fest. Wenn man so dabei ist hat mein keine Angst um sein Leben, man muß eben Glück haben und auf Gott vertrauen und dabei vorsichtig sein, dann wird schon nichts passieren. Andere Kameraden machen diesen Mist ja schon bald 5 Jahre mit. Was hier so an Strapazen geleistet wird habe ich erst so ganz richtig gesehen, seitdem ich immer mitdabei bin. Schreiben darüber kann man schlecht, man hat aber Stoff zum erzählen genug für Wochen. Mit Urlaub sieht es in meiner Einheit miese aus und ist vorläufig noch nicht dran zu denken. Wo was lost ist, kommen wir hin zum ausbeulen. Da können wir froh sein wenn wir nach einem Jahr drankommen, trotz allen Bestimmungen des Führers.
Es ist nun mal so, das der Kampf im Osten recht schwer ist und die Menschen gebraucht werden, da heißt es zuerst den Russen halten und erst dann kommt Urlaub. Wie sich das alles hier einmal klären wird ist ja für mich auch ein Rätsel. Wir sind nun schon in Rumänien. Was nun im Frühjahr werden soll, ich bin mal gespannt wie der Russe aufgehalten wird.
Bestellt bitte allen Bekannten das ich kein Briefpapier und nichts habe, also auch nicht schreiben kann. Deshalb wünsche ich aber doch allen ein frohes Osterfest und das sie die Tage gut verbringen. Wir merken leider von Ostern dieses Jahr überhaupt nichts, nun ich denke das auch mal wieder andere Zeiten kommen wo wir im Redoutenpark in Ruhe und Frieden Eier suchen werden. Trotz aller Scheiße und Strapazen läßt doch keiner hier den Kopf hängen und geht es immer frisch und fröhlich zu neuen Taten. Nur der Wunsch jeden Landsers ist, dass alles bald mal ein gutes Ende nehme und wir gesund wieder in die Heimat kommen können. Also macht Euch keine Sorgen, umsonst habe ich nicht Winnetous und Old Schatterhands Kniffe erlernt für mir die ollen Russen und sonstiges vom Leibe zu halten. Ein bischen Schneid muß natürlich dabei sein, wer sich gar zu sehr hinter einer Mauer in Deckung bringt dem fällt leicht ein Stein aufn Kopp. Also nochmals herzl. Ostergrüße und alles gute wünscht für heute
Euer Sonny

Bestellt auch Luise herzl. Ostergrüße nachträglich und sagt selber zu kommen sei ich leider verhindert durch die Russen, und sogar etwas von mir hören zu lassen haben diese Unmenschen verhindert indem sie mein Briefpapier beschlagtnahmt haben.
Dafür ein andernmal. oke.

Freitag, 4. April 2014

Rumänien, den 4.VI.44



Rumänien, den 4.VI.44

Liebe Mutter u. Kick!
Ganz auf die Schnelle sende ich Euch heute herzl. Grüße aus Rumänien, trotzdem ist unser Feind derselbe geblieben, der Russe. Nachdem einige Zeit gutes Wetter war schneite es vorgestern am 2. April über 50 cm hoch, zum ersten mal das es hier dieses Jahr so hoch geschneit hat, es wird aber bald wieder tauen, dem Anschein nach. Nun ist in ein paar Tagen schon Ostern und wünsche ich Euch nochmal zu diesem Feste das allerbeste. Ich kann nur noch Euch noch schreiben da ich ja keine Klamotten mehr habe und auch jetzt da es immer weiter geht oder Angriffe gefahren werden wenig Zeit habe.
Da ich jetzt mein Volkswägelchen nicht mehr habe, bin ich ja jetzt in einer Gruppe und habe die letzten Angriffe mitgefahren. Ich kann Euch sagen, was so der einfache Infanterist hier im Osten mitmacht und leistet, man kann das nicht mit ein paar Worten beschreiben, es ist schon übermenschlich in diesem Schneestürmen vorne im Loch zu sein oder Angriff zu machen. Man sieht das erst richtig wenn man das auch mal mitgemacht hat. Komischerweise wird man trotz den tollsten Strapazen nie krank und staunt man was man so aushält.
Mir geht es noch gut und ich bin noch gesund und munter. Herzl. Grüße und frohe Ostern Euer Albert

Anbei 17 Luftpostmarken