Sonntag, 10. März 2013

Samstag der 6.3.1943 in Ohrdruf


[Samstag in Ohrdruf, den 6.II.43]

Liebe Mutter + Christel!
Habe heute den Brief mit Brotmarken erhalten. Von Vater erhielt ich auch gestern einen Brief. Es ist Samstagabend, ich habe gerade zu Abend gegessen und dabei eine Dose Ölsardinen verspeist. 4 Mann der Gruppe sind auf Urlaub und wenn der Urlaub weiterläuft und nicht gesperrt wird, wäre ich in 3 Wochen schon wieder dran in Urlaub zu fahren. Das wäre ja ganz nett wenn ich solange man in der Heimat ist jeden Monat mal nach Haus könnte. Ich weiß nur nicht ob wir noch lange hier bleiben oder in eine andere Stadt versetzt werden, überhaupt muß man einmal abwarten und bin ich gespannt was die nächste Zeit bringt. Ich war Montagmorgen schon um 6 Uhr in Ohrdruf, wir haben uns aber damit wir keinen Dienst mitzumachen bis kurz vor 9 Uhr im Wartesaal schlafen gelegt und dann ganz gemütlich fertig gemacht für den Dienst. Diese Woche war es sehr gemütlich jeden Tag sind wir auf ein anderes Dorf gelaufen und haben uns dann irgendwohin gesetzt und was heißes getrunken und Brötchen gegessen. Das war die Melderausbildung, wir bekamen morgens eine Marschzahl und mußten dann nach Karte und Kompaß diesen Punkt anlaufen, es war meistens ein recht auffallender Punkt (Wirtshaus). Dann mußten wir eine Meldung schreiben und eine Wegskizze dazu machen. Bis am Mittwoch machen wir noch Ausbildung und dann kommen die neuen Rekruten oder was es sind. Donnerstag hatten wir [Seite 2] Zugabend, das Essen war sehr gut und überreichlich aber sonst war es ziemlich stur da nur Bier da war und so keine Stimmung kommen konnte. Von unserem Gruppenabend der in einer Beförderungsfeier sein soll verspreche ich mir mehr von da genug da ist und auch sonst etwas da ist vom Schokoladenfritze usw. Vier von den Obergefreiten meiner Gruppe (12 Mann) werden Unteroffizier das ist für unsere Gruppe ziemlich viel. Es ist immer schön wenn man mal wieder zuhause gewesen ist und weiß dass noch alles in Ordnung ist. Das Paketen in welchem ich 3 Tuben Zahnpasta 5 Zigarren uns so verschiedenes hineingetan habe wird wohl inzwischen ankommen.

Sonntagmorgen den 7. März 1943
Heute morgen habe ich mich einmal richtig ausgeschlafen, dann ausgiebig gefrühstückt und dann "Maniküre" gemacht. Eben erhielt ich von Hans Pfennigsberg einen Brief worin er schreibt, dass er bald entlassen wird. Im Moment süßte ich nichts weiteres zu berichten und Grüße ich Euch recht herzlich
*Albert*

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