Donnerstag, 16. Mai 2013

Sonntag der 16.5.1943 in Westfrankreich





[Sonntagmorgen in Westfrankreich, den 16.V.43]

Liebe Eltern + Christel!

Habe heute Vaters Brief vom 11.V. erhalten. Ich ersehe daraus das es Euch zuhause noch gut geht wie es mir hier auch nocht gut geht. Hier ist augenblicklich wieder ein wunderbares Wetter und fast zu heiß für zu arbeiten. Der I.trupp baut augenblicklich eine Brücke über den Fluß vor unserem Schloß, damit die schweren Kettenfahrzeuge drüber weg können. Zu diesem Zweick haben wir diese Woche schwere Bäume gefällt und den Rohbau begonnen. Dann mache ich auch augenblicklich den Führerschein für Kettenfahrzeuge was sehr interessant und prima ist. In Urlaub kann ich also leider nicht kommen vielleicht wird das noch Juni-Juli, wenn sich bis dahin nicht die Kriegslage grundlegend geändert hat. Wie der Krieg nochmal ausgehen soll, ist mir noch reichlich unklar, jedenfalls sieht es schwarz aus. Mutter, Du hast mir so ein Schuhabdruck geschickt, was Du für eine Nummer hast weiß ich deshalb aber immer noch nicht, denn nach der Vorlage kann man selten gehen da doch meistens andere Absätze da sind. Ich habe jetzt schon so oft deswegen geschrieben. Vater soll mal sehen ob er Kreditscheine besorgen kann welche man in Zigarettenschachteln oder sowas im Paket hierhinn schickt. Habt Ihr eigentlich meine Paketmarken für April + Mai erhalten. [Seite 2] Ihr laßt nämlich reichlich wenig von Euch hören. Weil die auf meiner Bude alles mögliche nachhause schickten unter anderem auch Pfeffer + Zwiebelsamen dachte ich auch, schicke es mal es kann nicht schaden. Mit dem kaufen das ist hier schon sowas, alles ist so teuer das es nicht viel Zweck hat überhaupt viel zu kaufen. Vater, Du wirst wohl in Bonn oder anderswo mal sehen ob Du eine Pistolentasche erwischen kannst damit ich sie beim nächsten Urlaub habe. Sonst gibt es nicht viel zu berichten mehr. Es grüßt Euch nun recht herzlich Euer

Albert

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