Sonntag, 21. April 2013

Mittwoch der 21.4.1943 in Westfrankreich





[Westfrankreich, den 21.IV.43]

Lieber Vater!

Ich habe mich nun gut hier eingelebt und mit der französischen Sprache das geht auch man kann sich ganz gut mit den Leuten verständigen. Ich lasse Wäsche privat waschen für die paar Franks kann man seine Hemden nicht waschen. Abends geht es dabb azf Szcge bacg Eier, Butter, Milch, Käse usw. Hier in der Gegend gibt es sowas noch. An Esswaren mangelt es uns hier nicht. Morgen fahre ich nach *Caen* an der Küste zur Zahnbehandlung. Ich war sehr oft erkältet und habe die letzte Woche gefeiert. da ich im I. Trupp bin machen wir keinen Außendienst sondern unterstehen dem Schirrmeister [Kfz-Meister, zuständig für den Fuhrpark]. Wir warten hier auf unsere Fahrzeuge die hier hin kommen sollen. Wenn die da sind haben wir genug zu tun. Abendessen kann man in der Stadt noch prima Kotlett od. Fleisch m. Kartoffel und Soße, prima prima. Ich warte nur noch auf Nachricht von zuhazse ob und was die vielleicht nötig haben. Das Stammpersonal unserer Kompanie ist Anfang Mai alle durch mit Urlaub, dann bekommen wir unseren Jahresurlaub wenn alles gut geht. Dann könnte es möglich sein das ich ungefährt Juni zuhause wäre. Hoffentlich kommt nicht eine Überraschung dazwischen. Ich habe von hier Osterkarten geschickt, massig, die werden staunen zuhause, in Karten haben die Franzosen ja was [Seite 2] weg. Die Elektrischen Leitungen sind allerdings Scheiße. Wir liegen in so einem alten Schloß wo genug zutun ist da von Militör viel Freileitung drin herum liegt. Jeden Abend brummen die Flieger über uns weg, aber wir stören uns meistens nicht dran. Es ist schöm das die 6 Mann vom I. Trupp auf einer Bude zusammen liegen, in Ohrdruf lagen 40 Mann auf einer Stube da war immer ein Radau. Wir haben bei unserem Zimmer noch ein Badezimmer mit eingebauten großen Sprinden und einer großen Waschkomode, also äußerst praktisch. Was machst Du denn noch, immer noch dasselbe, die Arbeit auf dem Planbüro. Es dauert jetzt einige Zeit ehe die erste Post bei mir eintrifft, da ich erst allen die neue Adresse angeben mußte. Es grüßt Dich nun herzl. und wünscht Dir ein frohes Osterfest Dein Sohn

Albert

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