Mittwoch, 9. April 2014

Ostersonntag, Rumänien, den 9.IV.44






Ostersonntag
Rumänien, den 9.IV.44

Liebe Mutter u. Kick!
Heute zum hohen Osterfest wünsche ich Euch alles Gute und das Ihr es anders feiern könnt wie ich es hier kann. Heute hatten wir Gottseidank einen ruhigen Tag, was uns bestimmt gut bekommt, denn fast jeden Tag steift ein Angriff zufuß, was bei den hohen Bergen hier beschwerlich ist. Gut und schön wäre es wenn das Rumänische Militär das Gelände was wir immer erobern, halten würden, aber nein, kaum das wir abgelöst werden und der Russe greift an geht alles wieder stiften. Alles drückt sich in den Dörfern herum und letzt mußten wir hinter einer Rumänischen Kompanie hergehen damit die überhaupt angriffen. Überhaupt ist die ganze Bevölkerung unfreundlich gegen uns, und war es in Rußland in dieser Beziehung viele besser trotzdem hier alles sauberer und schöner ist, aber die Russen boten einem alles an was sie so hatten, wenn sie sahen das man sich nicht wie die wilde Sau aufführte. Wenn wir hier nicht waren und die Front hielten wäre der Russe in zwei Tagen durch Rumänien.
Eben erhalte ich zur größten Osterfreude 3 Briefe von Euch und zwar Nr. 19 23/3 - 20 26/3 - 21 31/3, Ihr könnt Euch denken was einen das freut da man so selten Post bekommt und dann alles zusammen. Übrigens mein lustiger Korporal ist bei der Sache damals, bei dem überraschenden russischen Angriff verwundet worden, wo mein Volkswagen kassiert worden ist. Seitdem bin ich ja in einer Gruppe und mache alles mit.
Peter Schäfer der ja schon längere Zeit wieder bein uns war, war eine zeitlang in meiner Gruppe. Ich kam vor einiger Zeit dann in den 1. Zug und Peter blieb im 2. Zug.
Vorgestern griffen wir in einem Talkessel an und oben auf der Höhe standen 6 Russenpanzer, bei diesem Angriff wurde Peter nebst einigen Kameraden wieder verwundet, gefährlich ist es aber nicht. An dem Tage wurden im Talkessel 5 Panzer abgeschossen und einer fuhr sich im Schnee fest. Wenn man so dabei ist hat mein keine Angst um sein Leben, man muß eben Glück haben und auf Gott vertrauen und dabei vorsichtig sein, dann wird schon nichts passieren. Andere Kameraden machen diesen Mist ja schon bald 5 Jahre mit. Was hier so an Strapazen geleistet wird habe ich erst so ganz richtig gesehen, seitdem ich immer mitdabei bin. Schreiben darüber kann man schlecht, man hat aber Stoff zum erzählen genug für Wochen. Mit Urlaub sieht es in meiner Einheit miese aus und ist vorläufig noch nicht dran zu denken. Wo was lost ist, kommen wir hin zum ausbeulen. Da können wir froh sein wenn wir nach einem Jahr drankommen, trotz allen Bestimmungen des Führers.
Es ist nun mal so, das der Kampf im Osten recht schwer ist und die Menschen gebraucht werden, da heißt es zuerst den Russen halten und erst dann kommt Urlaub. Wie sich das alles hier einmal klären wird ist ja für mich auch ein Rätsel. Wir sind nun schon in Rumänien. Was nun im Frühjahr werden soll, ich bin mal gespannt wie der Russe aufgehalten wird.
Bestellt bitte allen Bekannten das ich kein Briefpapier und nichts habe, also auch nicht schreiben kann. Deshalb wünsche ich aber doch allen ein frohes Osterfest und das sie die Tage gut verbringen. Wir merken leider von Ostern dieses Jahr überhaupt nichts, nun ich denke das auch mal wieder andere Zeiten kommen wo wir im Redoutenpark in Ruhe und Frieden Eier suchen werden. Trotz aller Scheiße und Strapazen läßt doch keiner hier den Kopf hängen und geht es immer frisch und fröhlich zu neuen Taten. Nur der Wunsch jeden Landsers ist, dass alles bald mal ein gutes Ende nehme und wir gesund wieder in die Heimat kommen können. Also macht Euch keine Sorgen, umsonst habe ich nicht Winnetous und Old Schatterhands Kniffe erlernt für mir die ollen Russen und sonstiges vom Leibe zu halten. Ein bischen Schneid muß natürlich dabei sein, wer sich gar zu sehr hinter einer Mauer in Deckung bringt dem fällt leicht ein Stein aufn Kopp. Also nochmals herzl. Ostergrüße und alles gute wünscht für heute
Euer Sonny

Bestellt auch Luise herzl. Ostergrüße nachträglich und sagt selber zu kommen sei ich leider verhindert durch die Russen, und sogar etwas von mir hören zu lassen haben diese Unmenschen verhindert indem sie mein Briefpapier beschlagtnahmt haben.
Dafür ein andernmal. oke.

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