Meine Mutter sagte mir (vielleicht ein wenig vorwurfsvoll), dass mein Opa im 2. Weltkrieg fast jeden Tag nach Hause geschrieben hat. Egal wo er war. Das konnte ich mir nicht vorstellen und jetzt -- obwohl ich den Ordner voller Briefe vor mir liegen habe, eigentlich auch nicht so richtig.
Mittwoch, 29. Mai 2013
Samstag der 29.5.1943 in Westfrankreich
[Westfrankreich, den 29.V.43]
Liebe Christel!
Herzlichen Dank für Deinen langen lieben Brief welchen ich gestern Abend erhielt. Das die Holzschuhe Dir gefallen freut mich. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht sie wären viel zu klein. Wenn ih den Bezugschein für Lederschuhe bekomme werde ich Mutter ein paar ordentliche Schuhe kaufen. Das Du mit Martha nach Beiern [!] in Erholung fährst ist ja prima, die Gegend ist dort sicher schön. Für Mutter ist es auch mal gut wenn sie wieder mal ein paar Tage Luftveränderung hat. Paul Kurenbach schreibt mir auch gerade, das er unter anderem gerade auf ein freudiges Ereignis warte, da es wieder eine Familienüberraschung in Gestalt eines Jungen oder Mädchen geben soll. Jetzt sind es da aber bald genug was. Ich mußte doch lachen wie Paul das so schrieb. Wenn es wirklich bei Brenigs so kommen sollte das Ihr für Stunden im Betrieb mithelfen mußt Du Dir auch nichts draus machen, von Arbeit ist noch keiner gestorben und so schlimm wird es wohl nicht werden. Hier ist wieder ein strahlendes heißes Wetter und ist man zu faul was zu tun. Sonst gibt es hier nicht viel Neues. Es grüßt Dich nun recht herzl. Dein Bruder
Albert
Schreibt jetzt bitte als Anschrift Soldat AJamann, es ist wegen *Spionage*
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