Meine Mutter sagte mir (vielleicht ein wenig vorwurfsvoll), dass mein Opa im 2. Weltkrieg fast jeden Tag nach Hause geschrieben hat. Egal wo er war. Das konnte ich mir nicht vorstellen und jetzt -- obwohl ich den Ordner voller Briefe vor mir liegen habe, eigentlich auch nicht so richtig.
Montag, 6. Mai 2013
Donnerstag der 6.5.1943 in Westfrankreich
[Westfrankreich 6.V.43]
Liebe Mutter + Christel!
Hiermit sende ich Euch die Paketzulassungsmarken für den Monat Mai. Hier ist jezuz der Rhabarber soweit und da wir in der Küche nur immer was für einen hohlen Zahn bekommen und ich gerne Rhabarbar mag, mach ich ihn mir selber in einem Elektrischen Kocher nachher Zucker dran und er ist prima. Davon kann ich Kochgeschirre voll essen. So jetzt ist es Mittag geworden, ich habe eben ein Päckchen gepackt für Euch mit 3-Käsen und 1 Stück Seife. Ist zwar keine Feinseife aber doch besser wie unsere Tanseife, sie schäumt wenigstens. Seife oder sowas braucht Ihr mir nie zuzuschicken. Ich habe noch mehrere Stücke hier und auch Schuhwichse gibt es hier genug aber fast nur schwarze. Hier gibt es sonst auch nicht mehr das wie [Seite 2] früher z.B. Kaffee, Feinseife usw. gibt es gar nicht mehr. Wenn Ihr Zwiebelsamen haben wollt oder sowas, das gibt es hier viel. Ich warte nur noch auf Antwort ob ein Päckchen angekommen ist und wie lange dies geht um zu sehen ob es Zweck hat von hier Butter zu verschicken nachhause. Irgendwelche Lebensmittelmarken oder sowas kann ich hier nicht gebrauchen. Es grüßt Euch nun herzlich Euer
Albert
Anbei 2 Zulassungsmarken
AJa.
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