Meine Mutter sagte mir (vielleicht ein wenig vorwurfsvoll), dass mein Opa im 2. Weltkrieg fast jeden Tag nach Hause geschrieben hat. Egal wo er war. Das konnte ich mir nicht vorstellen und jetzt -- obwohl ich den Ordner voller Briefe vor mir liegen habe, eigentlich auch nicht so richtig.
Donnerstag, 15. August 2013
Sonntag, der 15.08.1943 in Villach bei Klagenfurt
[Sonntagabend 15.VIII.43 Villach bei Klagenfurt]
Liebe Mutter + Christel!
Nun ist es wieder Sonntagabend und ich sitze hier und schreibe Euch wieder verbotenerweise einen Brief. Vorigen Sonntag konnte ich noch zuhause sein, aber deshalb bin ich nicht traurig und es macht mir nichts aus, den Millionen andere sind auch der Heimat fern, sogar unter anderen Verhältnißen wie ich. Die Tage hier waren ein sehr schöner Abschluß meines Urlaubs ehe es nun *morgen* weitergeht nach *Italien* herein. Die Fahrt von Salzburg bis hier, un die Landschaftsschönheiten werde ich nie vergessen. Die riesigen Berge beeindrucken einen tief und kann man hier in dem [Seite 2] wunderbaren Frieden nicht begreifen das draußen Krieg ist. Die letzten Tage hatte ja mein Magen auch ein dauernder Feiertag. Ich kann Dir garnicht sagen Mutter was die Sachen mir gemundet haben. Uffz. Thoma hat natürlich auch seinen Teil bekommen. Er war froh als ich ankam und war alles in Ordnung, er hatte ja für mich wie ich damals für Ihn alles geregelt. Ich bin jetzt noch brauner wie ich war und bin kerngesund und munter. Dann werden wir also jetzt mal sehen wie in Italien gekocht wird. Mit der Post müßt Ihr also Gedult haben, einem schlechten Kern kann es ja nie schlecht gehen was? Meine Feldpostnummer bleibt also könnt Ihr mir schreiben. Nun grüßt Euch recht herzlich
Euer Albert
Anbei 1 Bild von der Schönheit dieser Gegend, einfach toll!!!!
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