Meine Mutter sagte mir (vielleicht ein wenig vorwurfsvoll), dass mein Opa im 2. Weltkrieg fast jeden Tag nach Hause geschrieben hat. Egal wo er war. Das konnte ich mir nicht vorstellen und jetzt -- obwohl ich den Ordner voller Briefe vor mir liegen habe, eigentlich auch nicht so richtig.
Dienstag, 27. August 2013
Freitag, der 27.81943 in Italien
[(D) 3 Italien, den 27.VIII.43]
Liebe Mutter + Kick!
Der Rotwein ist gut, aber trotzdem möchte ich hier nicht begraben sein in dieser Hitze. Dann ist hier Ebene, und alles Weintrauben und Mais. Die Berge die in der Nähe anfangen sind ganz kahl und hoch, überhaupt nicht bepflanzt. Die Aussicht ist ganz anders und ungewöhnlich, nicht übel aber ich liebe doch mehr die Wälder. Durch die Ebene gehen breite Flußbette wie der Rhein aber ohne einen Tropfen Wasser da es hier Monate nicht regnet. Warum und wozu wir hier sind, darüber darf ich nicht schreiben aber es weiß auch keiner richtig was eigentlich los ist. Man muß die Sache an sich herankommen lassen. Satt werde ich noch immer und das ist neben der Gesundheit mit das Wichtigste. Hier gibt es Riesenpfirsiche die einfach prima schmecken. Geht nur auch mal zu Walbröls und laßt Euch Obst geben, das ist eine gesunde Zusatzkost. Von Euch habe ich bis heute noch keine Post erhalten und warte ich sehr auf die nächste Post von zuhause. Bisher erhielt nur von Luischen Nachricht. Was schreibt denn Vater so neues und wie geht [Seite 2] es ihm noch? In Frankreich hat es mir besser gefallen wie hier, jedes hat seine guten und seine schlechten Seiten. Es ist ganz interessant und schön wenn man etwas herumkommt. Hier in der Hitze wird man faul und ist man meistens auch fertig von der Hitze. Wir werden wohl nicht lange hierbleiben. So nun sende ich Euch zum Schluß trotz großer Hitze noch immer der alte in alter Frische
Euer Albert
Laßt bald etwas von Euch hören ja? Grüßt alle recht herzl. von mir!
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