Meine Mutter sagte mir (vielleicht ein wenig vorwurfsvoll), dass mein Opa im 2. Weltkrieg fast jeden Tag nach Hause geschrieben hat. Egal wo er war. Das konnte ich mir nicht vorstellen und jetzt -- obwohl ich den Ordner voller Briefe vor mir liegen habe, eigentlich auch nicht so richtig.
Donnerstag, 18. April 2013
Sonntag der 18.4.1943 in Westfrankreich
[Frankreich, den 18.IV.43]
Liebe Mutter + Christel
Heute ist ein schöner Sonntag und werde ich heute Mittag spazierengehen. Gestern Abend war ich im Städtchen Abendessen. Es gab Kotlett aber groß und Kartoffel. Als Nachtisch Käse. Käse kann man hier schonmal ohne Marken bekommen. Schreibt mir bitte mal Schuhgrößen von Euch und Größen für Unterwäsche usw. Wir bekommen hier auch Punkte womit wir billiger kaufen können. Seidene Unterwäsche kann man so kaufen. Strümpfe gibt es leider keine hier, wegen Schuhe werde ich noch etwas in die Wege leiten. Es wäre ja dann schön wenn ich im Juni von hier aus meinen Jahresurlaub bekäme und dann mit Vater zusammen wäre. Wenn ma hier keinen Dienst macht fühlt man sich wie in der Sommerfrische. Eine Bullenhitze ist hier shcon sodas man bald baden kann. Osterkarten gibt es hier großartuge pberhaupt auf Postkarten usw. legen die großen Wert. Wenn hier eine ochzeit ist das ist ein Prunk sowas habt Ihr noch nicht gesehen. Alles fährt hier mit zweirädrigen Kutschen. Die Mädchen sind netter wie in Thüringen. Es ist immmer interessant morgens in der Stadt dem Leben zuzuschauen. Nun grüßt Euch herzl.
Albert
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