Meine Mutter sagte mir (vielleicht ein wenig vorwurfsvoll), dass mein Opa im 2. Weltkrieg fast jeden Tag nach Hause geschrieben hat. Egal wo er war. Das konnte ich mir nicht vorstellen und jetzt -- obwohl ich den Ordner voller Briefe vor mir liegen habe, eigentlich auch nicht so richtig.
Freitag, 6. September 2013
Montag, der 6.9.1943
[Italien, den 6.9.43]
Liebe Mutter + Kick!
Nachträglich sende ich Euch nun recht herzl. Sonntagsgrüße. Es war der erste Sonntag den wir wieder mal in Ruhe verleben konnten. Sonst die Sonntage waren wir immer unterwegs. Die Zeitrechnung vergißt man hier ganz, daran das erst um 8 Uhr Wecken war erkannten wir das es Sonntag war. Wie haben uns mal richtig gewaschen und geflegt und uns einen ruhigen Tag gemacht. An besonders schönen Abenden genehmigen wir, also Thoma und ich uns ein oder zwei Flaschen Rotwein. Er hat immer noch Zucker welchen wir dann noch hineintun. Der Wein ist gut und billig hier und schon süß genug. Aber mit noch etwas Zucker schmeckt er ganz fabelhaft. Augenblicklich essen wir massig viel Tomaten die hier in Mengen wachsen. Auch Nüsse gibt es hier. Wir brauchen nur zu pflücken da wir ja im Zelt unter oder bei den guten Sachen schlafen und leben. Viel neues weiß ich sonst nicht zu berichten. So grüße ich Euch denn recht herzl. wie immer noch gesund und munter Euer
Albert
Hoffentlich kommt bald wieder Post von Euch!
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