Meine Mutter sagte mir (vielleicht ein wenig vorwurfsvoll), dass mein Opa im 2. Weltkrieg fast jeden Tag nach Hause geschrieben hat. Egal wo er war. Das konnte ich mir nicht vorstellen und jetzt -- obwohl ich den Ordner voller Briefe vor mir liegen habe, eigentlich auch nicht so richtig.
Dienstag, 12. Februar 2013
Freitag der 12.2.1943 in Ohrdruf
[Ohrdruf, den 12.II.43]
Liebe Mutter + Christel!
Schicke hiermit die Raucherkarte, ihr gönnt sie für Vater gebrauchen. Wir haben jeder heute 50 Zigaretten bekommen + ich habe auch noch welche von mir, also braucht ihr mir keine Rauchwaren zu schicken. Ich habe heute ein Packet Äpfel von Walbröls bekommen. Es kam gerade richtig da Obst sehr gut ist für das Blut. Meine Lebensmittel für die Blutspende habe ich auch heute bekommen und zwar ist das allerhand: 1 Pfund Butter - 2 Pfund Äpfel - 250 gr. Wurst - 5 Eier - 1 Dose kons. Milch - 5 Tafeln Schokolade, alles gute Sachen und kann man sich die Butter ordentlich schmieren. [Seite 2] Mir geht es noch gut was ich auch von Euch hoffe. Die Tage gehen sehr schnell herum. Morgen im Brief mehr.
Gruß Albert
[Postskriptum]
Eben erhalte ich den Brief mit Brot - Fleisch + Fettmarken, es ist ja viel zuviel was ihr da geschickt habt. Ich trinke jetzt Rotwein, warm mit einem Ei herein geschlagen. Äpfel habe ich jetzt ja viele und werde tüchtig essen. Schlapp fühle ich mich nicht. *Albert*
[Ohrdruf, 19430212, MC, Packet]
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